Mehltau

Echter Mehltau

Die zu den Schlauchpilzen (Ascomycota) gehörenden Erreger des Echten Mehltaus (Erysiphaceae) befallen hauptsächlich Blätter. Diese werden zunächst von einem mehlartigen Belag überzogen, später verfärben sie sich braun und vertrocknen. Als Krankheitserreger haben sich die Mitglieder der Pilzfamilie „Echter Mehltau“ an die unterschiedlichsten Pflanzen angepasst. Wie ein pudriger, weißer Belag bedeckt das Geflecht aus Pilzfäden die Stängel, Blätter und Früchte ihrer Wirte. Mit diesen Pilzfäden bohrt sich der Pilz durch die Zellwände und verschafft sich Zugang zu den pflanzlichen Nährstoffen.

Falscher Mehltau

Die zu den Eipilzen (Oomycota) gehörenden Erreger des Falschen Mehltaus (Peronosporaceae) dringen meist tiefer in die Pflanze ein und erzeugen oft einen weißlichen Belag an der Unterseite der Blätter.

Als Nahrungsquelle innerhalb intakter Ökosysteme ist der Mehltau für einige Marienkäferarten lebenswichtig. So ernähren sich z. B. der Sechzehnfleckige und der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer ausschließlich von Mehltau.

Vorbeugen und Hausmittel gegen Mehltau

Gezielte Zwischenpflanzung von Kräutern. Einige Kräuter erschweren den Schadpilzen das Leben. Sie tragen zur Abwehr bei. Zwischen mehltauanfällige Kräuter, Nutz- und Zierpflanzen gesetzt, verhindern Schnittlauch und Knoblauch in gewissem Maße die Bildung von Mehltau.

Die Pflanzen nicht zu dicht pflanzen und nur von unten gießen, damit die Blätter nicht nass werden.

Die Pflanzen mit einer Mischung aus 9 Teilen Wasser und einem Teil Frischmilch besprühen. Die Mikroorganismen aus der Milch bekämpfen den Pilz. Deshalb ist H-Milch für diesen Zweck ungeeignet. Diese Sprühung kann man auch sehr gut zur Vorbeugung durchführen. Pflanzen, die einmal wöchentlich mit dieser Milch-Mixtur besprüht werden, erkranken viel seltener an Mehltau. Allerdings darf das Milchverhältnis auf keinen Fall erhöht werden, sonst züchtet man sich andere Schimmelpilze.

Ein Sud aus Knoblauch hilft ebenfalls. Zwei geschälte Zehen mit kochendem Wasser übergießen. Mit diesem Gemisch die befallenen Pflanzen besprühen.

Öle enthalten oft größere Mengen Lecithin, z.B. Sojaöl enthält 2 %, das ist der höchste Anteil bei allen Ölen. Es ist ein wichtiges Abwehr- und Stärkungsmittel. 3 Packungen Backpulver und 50 ml Soja/Rapsöl in 5 l lauwarmem Wasser mischen, ggf. etwas Geschirrspülmittel. Vorbeugend alle 10 - 14 Tage spritzen, 5 - 8 Anwendungen reichen aus.

Rhabarberblättertee oder Kanarische Goldrute, Jauche aus Wucherblumen oder Beifuß, Rainfarnbrühe und Ackerschachtelhalmbrühe.

Generell sind alle Pflanzenreste und befallenen Teile zu entfernen und im Restmüll zu entsorgen, da der Pilz in ihnen überwintern kann. Im Herbst die Triebspitzen abschneiden und vernichten, dort überwintern viele Pilzarten. Bei Kaliummangel für Ausgleich sorgen. Es sorgt für stärkeren Wachsüberzug auf den Blättern. Für ausreichende Bewässerung, angemessenen Pflanzenabstand und Sonnenschein sorgen. Obstbäume nicht in die Nähe von Komposthaufen pflanzen, sie reagieren mit Mehltaubefall wegen eines Nährstoffüberangebotes.

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