Inhaltsverzeichnis

Maniok

drawing:
drawing: maniok.png
latin name:
Manihot esculenta
english name:
manioc,cassava,tapioca
application:
Geschwüre
use:
Knollen, Blätter
substance:
Stärke, Kalium, Calcium, Eisen, Vitamin C, Kohlenhydrate
location:
Tropen,trockene,nährstoffarme Böden

Kurze Info

Der mehrjährige,strauchartige Maniok hat seinen Ursprung in Südamerika, wird bis zu fünf Meter hoch und bildet sproßbürtige Wurzeln. Verwendet werden hauptsächlich die Wurzelknollen als Nahrungsmittel, gelegentlich auch die Blätter als Gemüse.

Die 15 bis 100 Zentimeter langen und 3 bis 15 Zentimeter dicken, unregelmäßigen Knollen sind von einer rötlich braunen, rindenartigen, leicht behaarten Schale umgeben. Das Fruchtfleisch ist weiß. Der giftige Milchsaft wird durch Trocknen oder Kochen zerstört.

Manioks sind nicht für den Rohverzehr geeignet. Im rohen Zustand sind die Wurzelknollen giftig, da sie Glucoside, hauptsächlich Linamarin, enthalten. Der Gehalt an giftigen Stoffen ist stark sortenabhängig, sogenannte „süße“ Sorten enthalten nur wenig Glucosid.

Die Knollen werden gewaschen und dann gekocht oder gedämpft. Danach werden sie geschält und wie Kartoffeln zu allen Fleisch- oder Fischgerichten serviert. Die Maniokwurzel kann nach dem Kochen frittiert werden und ähnelt dann Pommes frites.

Die Maniok-Blätter werden zur Herstellung von Gemüsesoßen verwendet.

Aus Maniokknollen werden Stärkeprodukte für Brei, Fladen oder Suppen gewonnen, die verkleisterten, kleinen Stärkeklümpchen kommen als Sago in den Handel.

Die Bearbeitung zu Mehl beruht im Wesentlichen auf Verfahrensweisen, die von den Indianern im Amazonasgebiet insbesondere auch zur Entgiftung praktiziert wurden. Traditionell werden die Knollen geschält, zerrieben oder geraspelt und dann eingeweicht. Nach einigen Tagen presst man die Masse aus, wäscht sie durch den sogenannten Tipiti und röstet sie in Öfen. Die in der Presse zurückbleibende Masse liefert das Maniok-oder Mandiokamehl.

Maniokmehl kann ähnlich wie Weizenmehl verwendet werden. Menschen mit Allergien gegen Weizen und andere Getreide verwenden deshalb häufig Maniokmehl als Ersatz.

Ein großes Potenzial wird Maniok auch für die Bioethanolproduktion beigemessen. Maniok spielt auch als Stärklieferant für die Fermentationsindustrie eine Rolle. Die Maniokstärke kann zur Herstellung von Biokunststoffen (Polylactid auf der Basis von Milchsäure) verwendet werden. Auch dieFood and Agriculture Organisation (FAO) sieht ein großes Potenzial für die Nutzung von Maniok als nachwachsenden Rohstoff vor dem Hintergrund,dass derzeitige Erträge nur bei 20 % des unter optimalen Bedingungen erreichbaren Niveaus liegen.

Allerdings dürfte die Tatsache, dass Maniok etwa 1Milliarde Menschen mit bis zu einem Drittel ihrer täglichen Kalorienaufnahme versorgt und damit ein wichtiges Grundnahrungsmittel ist, der weiteren Nutzung als nachwachsender Rohstoff-vor dem Hintergrund der Diskussion um den Konflikt zwischen Nahrungsproduktion und industrieller Nutzung-entgegenstehen.

Vor dem Verzehr muss Maniok auf jeden Fall erhitzt werden, roh ist er giftig!

wiki/pflanzen/maniok.txt · Zuletzt geändert: 2016/11/04 12:42 von u-dit
Nach oben
Public Domain
Recent changes RSS feed Driven by DokuWiki