Beinwell

drawing:
drawing: beinwell.png
latin name:
Symphytum officinale
application:
Verletzungen des Bewegungsapparates
use:
Blätter, Wurzeln
substance:
Allantoin, Gerbstoff, Schleim, Asparagin, Alkaloide, ätherisches Öl, Flavonoide, Harz, Kali, Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide, Stigmasterol
timeofharvest:
Blätter: April bis Mai, Wurzeln: Spätherbst, zeitiges Frühjahr
location:
Wasserläufen oder in Senken
note:
Frisch gepflügt oder getrocknet
fertilizer:
stärkt Pflanzen

kurze Info

Russischer Beinwell oder Comfrey kommt bei uns wild nicht häufig vor, ist aber möglicherweise auf dem Weg der Einbürgerung. . Der heimische Beinwell hat die gleichen Eigenschaften. Er ist eine wertvolle Heil-, Futter- und Düngepflanze Gesammelt werden von Frühjahr bis Herbst, sobald die Blätter erscheinen, Blätter und Stiele.

Anwendung

Der Beinwell wird vorwiegend äusserlich angewendet, weil die innerliche Anwendung potentiell gesundheitsschädlich sein kann.

Die besonderen Stärken des Beinwells stecken sowieso im Bereich der äusserlichen Anwendung. Sie reichen von Verletzungen des Bewegungsapparates bis zu schlecht heilenden Wunden. Äusserlich Knochenbrüche und stumpfe Verletzungen Traditionell wird Beinwell bei Knochenbrüchen eingesetzt, um das Zusammenwachsen der Knochen zu fördern und den Schmerz zu lindern. Die Wirkstoffe des Beinwells fördern die Kallusbildung bei der Knochenheilung.

Eine Schiene beziehungsweise einen Gipsverband kann Beinwell natürlich nicht ersetzen.

Im Bereich Bewegungsapparat wird der Beinwell fast gegen jede Art von Beschwerden eingesetzt. Man verwendet ihn traditionell gegen Verstauchungen, Verspannungen, Arthrose und diverse andere Probleme. Wundheilung Vor allem durch den Inhaltstoff Allantoin hat der Beinwell ausgeprägte wundheilende Eigenschaften.

Er fördert die Granulation bei der Wundheilung, das ist die Bildung von neuem Gewebe. Allantoin wirkt zudem reizlindernd und entzündungshemmend.

Aufgrund der im Beinwell enthaltenen Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden empfiehlt die Kommision E, den Beinwell nicht bei verletzter Haut anzuwenden. Sicherheitshalber verwendet man bei offenen Wunden besser den reinen Wirkstoff Allantoin. Wurzel und Blätter Die Wurzel enthält beim Beinwell die meisten Wirkstoffe. Daher ist es vor allem die Wurzel, die als Heilmittel Anwendung findet.

Am besten und intensivsten ist es, wenn man frische Wurzeln zur Verfügung hat. Trockene Wurzeln können aber auch verwendet werden, sie sind sogar die offiziell als Heilmittel anerkannte Form des Beinwells.

Man kann auch die Blätter verwenden. Sie wirken ähnlich aber nicht so stark wie die Wurzel. Salben Die bekannteste Zubereitungsform des Beinwells ist die Salbe.

Mit Beinwellsalbe kann man die betroffenen Stellen einreiben.

Schon seit Jahrhunderten wird aus Beinwellwurzeln eine einfache Salbe gekocht.

Inzwischen haben auch Hersteller von Naturarznei die Beinwellwurzel entdeckt und bieten zahlreiche Formen von Beinwellsalben und Beinwellcremes an (z.B. Kytta-Salbe® f und Kytta Balsam® f mit Wärmfunktion).

Beinwell-Salben und -Cremes kann man auch selber anrühren. Wir haben dafür einige Rezepte mit Fotoanleitungen zusammengestellt. Rezepte

  • Beinwell-Öl
  • Beinwell-Salbe
  • Beinwell-Creme mit Tegomuls
  • Beinwell-Creme mit Wollwachsalkoholen

Umschläge Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Umschläge mit Beinwell anzuwenden.

Mit Beinwelltinktur oder Beinwelltee getränkte Baumwolltücher kann man auf verletzte Körperteile auflegen.

Man kann auch einen Salbenumschlag anwenden. Dazu trägt man die Beinwell-Salbe messerrückendick auf und bedeckt die Stelle mit einem Tuch.

Für einen Breiumschlag zerkleinert man frische Wurzeln oder Blätter, bis ein Brei entsteht. Diesen Brei trägt man auf die betroffene Körperstelle auf und bedeckt es mit einem Tuch.

Alle Umschläge kann man eine bis mehrere Stunden einwirken lassen. Volkstümliche Anwendungen Auf Wunden aufgelegt, wirken die Blätter schmerzstillend.

Innerlich In der Volksheilkunde wurde der Beinwell gegen zahlreiche Beschwerden innerlich als Tee oder Tinktur eingenommen. Typische innerliche Anwendungsgebiete des Beinwells waren Husten, Verdauungsbeschwerden und Nierenschwäche.

Seit jedoch bekannt ist, dass die im Beinwell enthaltenen Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden im Tierversuch mit Ratten die Gefahr von Leberkrebs erhöhen, wird von der innerlichen Anwendung des Beinwells abgeraten. Manche Quellen raten auch nur davon ab, Beinwell regelmässig und in grossen Mengen innerlich einzusetzen.

Für alle innerlichen Anwendungsgebiete des Beinwells gibt es jedoch viele Heilpflanzen, die diese Aufgaben noch besser erledigen können, beispielsweise Thymian gegen Husten, Kamille für die Verdauung usw. Daher kann man durchaus darauf verzichten, den Beinwell innerlich anzuwenden. Beinwell in der Küche Wegen der Pyrrolizidinalkaloide, die in geringen Mengen im Beinwell enthalten sind, sollte man Beinwell nicht als Nahrungsmittel zu sich nehmen.

Vor allem unter Vegetariern waren Beinwellblätter und die Blätter des nahe verwandten Comfreys eine Zeitlang sehr beliebt.

Die Blätter lassen sich zu Spinat verarbeiten.

In Bierteig getaucht, kann man sie in der Pfanne ausbacken und essen.

Sammeltipps

Beinwellwurzeln kann man im Herbst oder im zeitigen Frühjahr sammeln.

Man gräbt sie am besten mit einer spitzen Schaufel aus, denn die lange Wurzel sitzt meist zu fest im Boden, um sie heraus zu ziehen.

Wenn man ein Stück Wurzel in der Erde lässt, kann die Pflanze wieder neu spriessen.

Am besten verarbeitet man die Wurzel gleich frisch zu Salbe oder Tinktur.

Die Trocknung ist etwas schwierig, weil die Wurzel zum Schimmeln neigt, was sie unbrauchbar machen würde.

Am besten schneidet man die Wurzel in kleine Stücke und trocknet sie an einem warmen Platz, beispielsweise neben dem Ofen oder im Backofen bei 40°C. Auch ein Dörrapparat eignet sich zur Trocknung.

Hilft im Garten

Pflanzenstärkungs- und Düngemittel, Kompostzugabe, Bodenabdeckung, Förderung der Knollen- und Fruchtbildung. Die kalireichen,kleingeschnittenden Beinwellblätter sind eine nahrhafte Mulchschicht für Himbeersträucher,Tomaten- und Paprikapflanzen.

Beinwelljauche

1.000g/100g/10l Wasser,1:10 aus der ganzen oberirdischen Pflanze.Pflanzenstärkend,vor allem durch hohen Kalianteil,sonst wie Brennessel zu verwenden.Allgemein wird das Wurzelwachstum gefördert.Jauche alle 14 Tage dem Gießwasser beimengen.Fördert Knollen-und Fruchtbildung bei Kartoffeln,Kohl,Sellerie und Tomaten und durch das Allantoin der Wurzel die Keimung der Hyazinthenknollen.Allantoin beschleunigt die Verrottung von Stroh und cellulosehaltigen Pflanzen.Bei Blattdüngung auf Verhältnis 1:50 verdünnen.Unverdünnt dem Kompost beifügen bei Kalimangel.1:5 verdünnt auch für Zimmerpflanzen geeignet.Beinwell- und Brennesseljauche werden oft gemeinsam angewandt,sie ergänzen sich in ihren Wirkstoffen.

wiki/pflanzen/beinwell.txt · Zuletzt geändert: 2016/01/20 15:43 (Externe Bearbeitung)
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